Die Wissenschaft ist sich inzwischen einig, dass aufgrund von neurologischen Unterschieden des Zentralen Nervensystems die Verarbeitungsprozesse im Gehirn von Menschen aus dem Spektrum der autistischen Störungen, anders verlaufen.
Bislang gibt es mehrere mögliche Autismus-Subtypen wie Frühkindlicher Autismus, Atypischer Autismus oder das Asperger Syndrom.
Da die Grenzen zwischen diesen Subtypen fließend sind, fasst ein neuerer diagnostischer Ansatz alle bisherigen Unterscheidungen unter dem Begriff des Autismus-Spektrums zusammen.
Bei den im Folgenden aufgeführten Besonderheiten handelt es sich um Aspekte, die bei Menschen mit Eigenschaften aus dem Autismus-Spektrum in individuell unterschiedlichen Kombinationen und Ausprägungsgraden zum Ausdruck kommen können:
Besonderheiten in der Informationsverarbeitung und Wahrnehmung
Über- bzw. Unterempfindlichkeit gegenüber visuellen, akustischen, taktil-kinästhetischen oder auch olfaktorischen Reizen bzw. Informationen; Schwierigkeit,
bedeutende von unbedeutenden Reizen bzw. Informationen zu unterscheiden (Reizfilterschwäche); oftmals starker Fokus auf Details; Schwierigkeit, ein Gesamtbild bzw. eine Situation im Ganzen zu
erkennen und Schwierigkeiten, gemachte Erfahrungen und Gelerntes auf neue Situationen zu übertragen.
Bei Überforderung bzw. Reizüberflutung tendieren autistische Personen häufig zu Verweigerung, aggressivem Verhalten oder Rückzug.
Besonderheiten in Kommunikation und sozialem Verhalten
Schwierigkeiten beim Verstehen und dem Ausdruck von Mimik und Gestik, beim Hineinversetzen in andere, beim Verstehen von komplexen oder mehrdeutigen sprachlichen Äußerungen, beim Ausdruck von eigenen Wünschen und Bedürfnissen oder beim Aufnehmen und Halten von Blickkontakt. Weiters fällt es Autisten oft schwer, "ungeschriebene" soziale Regeln zu verstehen oder generell neue Kontakte oder Freundschaften zu knüpfen bzw. aufrechtzuerhalten.
Besonderheiten im Verhalten
Menschen mit Anteilen aus dem Autismus-Spektrum empfinden ihre Umwelt oft als chaotisch und unvorhersehbar. Sie haben Schwierigkeiten, sich flexibel an neue Situationen anzupassen und bevorzugen klar strukturierte, sich wiederholende Handlungen und Abläufe. Häufig entwickeln Autisten ein großes Interesse an bestimmten Themen und Objekten (Spezialinteresse).
Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Studien zum Einsatz von Neurofeedback (als ergänzende Behandlungsform) bei Menschen im Autismus-Spektrum.
Man nimmt an, dass Personen aus dem autistischen Spektrum viel mehr Informationen und Reize bewusst verarbeiten müssen, und eine notwendige
Filterung der gesamten Eindrücke und Informationen oftmals nur ungenügend funktioniert.
Das Neurofeedback-Training setzt genau dort an und hilft auf neuronaler Ebene, mit dem Dauerstress der Reize besser umgehen zu
können.
Klienten bzw. Familienangehörige von Menschen im Autismus-Spektrum beschreiben häufig einen positiven Einfluss auf die Grundstimmung (ruhiger, ausgeglichener, fokussierter) und erleben durch das ILF-Neurofeedback-Training eine verbesserte Qualität der sozialen Interaktion (teilweise auch eine Verbesserung des sprachlichen Ausdrucks).
Als besonders positiv wird erlebt, dass das Neurofeedback-Training auch bei einer eingeschränkten Kommunikationsfähigkeit (Sprachverständnis oder sprachlicher Ausdruck) funktioniert. Die Kinder bzw. Erwachsenen brauchen nicht zu sprechen, brauchen keine Aufgaben zu erfüllen. In Summe ist diese Art von Unterstützung für Personen aus dem autistischen Spektrum ein sanfter, sinnvoller und entspannender Behandlungsbaustein.